Mobile Jugendarbeit
Ausgangssituation & Zielgruppe
Ab Januar 2019 wird im Rahmen des Kinder- und Jugendzentrums im Mehrgenerationenhaus ein neues Angebot etabliert: „Mobile Jugendarbeit“ etabliert. Aufbauend auf den Erfahrungen des Projektes der Jugendberufshilfe „Mobile Kompetenzagentur Freital“ wird es ein Unterstützungsangebot für Jugendliche im Alter von 14 bis 26 Jahren geben, um die Heranwachsenden individuell und flexibel auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Die Unterstützung wird als Einzelfallhilfe geleistet und basiert auf dem systemischen Ansatz.
Alter und Bildungsabschluss:
Die Zielgruppe des Angebotes sind junge Menschen im Alter von 14 bis 26 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund. Es können Jugendliche mit unterschiedlichem Bildungsstand, verschiedenen persönlichen und familiären Voraussetzung, mit und ohne Behinderung bzw. Migrationshintergrund unterstützt werden.
Sozialpädagogische Ansatzpunkte:
Die Mehrzahl der jungen Menschen, welche Gäste des Hauses sind, haben einem breiten sozialpädagogischen Unterstützungsbedarf, welcher eine intensive individuelle Begleitung verlangt. Mit den vorhandenen Hilfesystemen wird dabei eng zusammengearbeitet. Bei Bedarf werden weitere unterstützende Hilfen angeregt. Dabei haben die Mitarbeiter auch immer einen Blick auf das familiäre Umfeld des Jugendlichen.
Methoden & Handlungsschritte
Grundlagen:
Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Bezugspersonen sind täglich Gäste des Mehrgenerationenhauses. Durch die unterschiedlichsten Angebote entsteht ein Vertrauensverhältnis zwischen den Mitarbeitern vor Ort und den Gästen im Haus. Dieses bildet die Basis für die Einzelfallarbeit. Aufbauend auf vorhandenen praktischen Erfahrungen ergibt sich eine Aufteilung der Arbeit in drei Methodenbausteinen:
1. Kontaktaufbau
2. Case Management
3. Nachbegleitung
Case Management und die dazu gehörige Nachbegleitung sind zwei Bausteine, welche während der Angebotslaufzeit vom Jugendlichen immer wieder in Anspruch genommen werden können. Die Mitarbeiter sind während der gesamten Angebotslaufzeit Ansprechpartner für die im Angebot aufgenommenen Jugendlichen. Als Arbeitsansatz wird die individuelle Fallarbeit gewählt. Jeder Mitarbeiter arbeitete mit einer bestimmten Anzahl an Teilnehmern. Dieser Ansatz entspricht erfahrungsgemäß den Erwartungen der Jugendlichen, welche stabile Bezugspersonen für den Aufbau einer Arbeitsbeziehung benötigten. Durch vierzehntägige Fallabsprachen und regelmäßig Fallberatungen wird der Komplexität der Fälle Rechnung getragen. Entsprechend des systemischen Ansatzes wird der Jugendliche im Zusammenhang mit seinem sozialen Umfeld und auch mit seinen Problemen und Konflikten betrachtet. Die Grundlage des Arbeitsansatzes bildet somit unser „Kompetenzhaus“.

1. Kontaktaufbau
Der Kontaktaufbau zu den Jugendlichen geschieht sowohl über die verschiedenen hausinternen Projekte als auch über den Allgemeinen Sozialen Dienst in Freital, die Arbeit mit den "Sozialstundenleistern", Mund-zu-Mund-Propaganda sowie über die Bekanntheit des Angebotes bei den regionalen Netzwerkpartnern.
2. Case Management
Nach der Abklärung des Unterstützungs- und Beratungsbedarfes, der den Blick auf das soziale, individuelle und professionelle Netzwerk sowie die Feststellung der Förderbedarfe beinhaltet, kann sich der Jugendliche entscheiden, das Unterstützungsangebot „Mobile Jugendarbeit“ anzunehmen – eine entsprechende Vereinbarung wird unterzeichnet. Hauptschwerpunkt ist die intensive und langfristige sozialpädagogische Einzelfallarbeit sowie die Begleitung der jungen Menschen.
Im Prozess des Case Managements wird zunächst die Ausgangssituation erhoben, das vorhandene soziale Netzwerk erfasst und die konkrete Bedarfslage des jungen Menschen herausgearbeitet. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse und der jeweiligen individuellen Gegebenheiten werden daraufhin gemeinsam mit dem Teilnehmer die nächsten Schritte festgeschrieben und ein individueller Förderplan erstellt, welcher in Form einer „To-Do-Liste“ konkrete Ziele und Termine enthält. Diese kann bei Bedarf im Verlauf des Begleitungsprozesses wiederholt an die aktuelle Situation angepasst werden und stellte außerdem die Grundlage für die Arbeit mit den Netzwerkpartnern dar.
Die Flexibilität dieses Schwerpunktes bietet die Möglichkeit, situativ nach neuen Wegen zu suchen, um den Teilnehmer in seiner jeweiligen Lage abzuholen:
Wechsel zwischen Kommstruktur und aufsuchender Arbeit
enge Zusammenarbeit mit vorhandenen Netzwerkpartnern
selbständig zu erledigenden Arbeitsaufgaben – individuelle Begleitung
umsichtiger Blick auch über das eigentliche Aufgabenfeld hinaus