Im Jahr 2014 lebten laut Statistischen Landesamt Kamenz (Stand: 30.06.2014) in Freital knapp 5.600 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 27 Jahren. Die Oberschulen zählten zu diesem Zeitpunkt ebenso wie das Gymnasium jeweils ca. 1.030 Schüler. 272 Schüler besuchten die Freitaler Förderschulen. Auch ist laut dem Bedarfsfragenkatalog davon auszugehen, dass „der Anteil Alleinerziehender zunimmt. Häufig führen verändernde Familienverhältnisse/ -konstellationen“ zur erhöhten Instabilitäten und veränderten Konfliktlinien (z. B. Stiefkinderverhältnisse).
Außerdem wird in Freital mit einer Zunahme der Suchtproblematik gerechnet, unter anderem auch mit einer Zunahme von Kindern aus sucht belasteten (Crystal-)Familien.
„Das kulturelle Angebot für die Zielgruppe junge Menschen ist nicht ausreichend“, so die Einschätzung im Bedarfsfragenkatalog. In folgenden Bereichen wird Handlungsbedarf gesehen: „bedarfsgerechte Kulturangebote für Jugendliche und Familien, … altershomogene, niedrigschwellige Freizeitangebote für Jugendliche ab ca. 14 Jahren in den sozialen Brennpunkten, … ausreichend personelle und materielle Ressourcen zur Umsetzung einer bedarfsgerechten, flexiblen (z.T. auch mobilen) Sozialarbeit“.
(Zitate aus: Bedarfsfragenkatalog 2018, Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge)
Als Begegnungs-, Bildungs- und Beratungseinrichtung
... im Gemeinwesen steht das Mehrgenerationenhaus grundsätzlich allen Bürgern Freitals und Umgebung offen. Innerhalb des Kinder- und Jugendzentrums werden ganz besonders folgende Zielgruppen eingeladen und angesprochen:
- Familien und deren Kinder
- Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 26 Jahren
- Erziehungsberechtigte, Angehörige, Großeltern
- mit Migrationshintergrund
- mit Multiproblemlagen
- alleinerziehend
- getrennt lebende Eltern
- Mädchen/Jungen & Frauen
Das Projekt Kinder- & Jugendzentrum
... zeichnet sich durch eine kontinuierliche Arbeit aus. Es ist ein verlässlicher Partner für die Bürger des Stadtteiles Freital-Deuben und für die Kommunalpolitik im Bereich der Primärprävention. Das Projekt gestaltet förderliche Lebensbedingungen und trägt so zum Ausgleich von Nachteilen und Schutz vor Gefahren bei:
… junge Menschen und Familien erhalten einen Ort im Gemeinwesen, an dem sie sich (zwanglos und zweckungebunden) begegnen und austauschen können,
… angeleitete und selbstorganisierte Gruppen bekommen einen Raum zur Verfügung gestellt, in dem sie als Interessengemeinschaft agieren können,
… Gelegenheiten zu (ehrenamtlichem) Engagement und Beteiligung werden eröffnet, um persönliche Interessen und Stärken gezielt einzubringen,
… für bildungsferne bzw. bildungsbenachteiligte junge Menschen und Familien werden Informationen und soziokulturelle Bildungsmöglichkeiten zugänglich,
… für informations-, unterstützungs-, beratungs- oder hilfesuchende junge Menschen und Familien werden sowohl im Haus ansässige als auch aufsuchende Angebote niedrigschwellig und vertrauensvoll zur Verfügung gestellt bzw. erhalten diese eine kompetente Weitervermittlung.
Unsere pädagogischen Grundsätze beruhen auf ...
~ Begegnung auf Augenhöhe
~ Subjektorientierung
~ Lebensweltorientierung
~ Freiwilligkeit
~ Partizipation & Empowerment
~ Transparenz & Offenheit
~ Verlässlichkeit
~ Ganzheitlichkeit
~ Strukturiertheit & Fachlichkeit
Wir berufen uns auf die folgenden Richtlinien & Gesetze
§ Bürgerliches Gesetzbuch
§ Familienförderungsgesetz
§ Jugendschutzgesetz
§ Jugendgerichtsgesetz
§ Sozialgesetzbuch
§ Achtes Buch Kinder- & Jugendhilfe
§ Richtlinien & Vorgaben der Kommunen
§ UN-Kinder- & Menschenrechtskonvention
Wir setzen auf ...
+ systemisch-lösungsorientiertes Arbeiten
+ erlebnispädagogische Ansätze
+ einen lebenswelt- und sozialraumorientierten Ansatz
+ aktivierenden, Gemeinwesen-orientierten Ansatz
+ aufsuchende Formen der Sozialarbeit
+ Gruppen- und Einzelarbeit
+ individuelle Hilfen inkl. Case Management
Antidiskriminierung und Ausgleich von Ungerechtigkeiten bilden eine wesentliche Arbeitsgrundlage. Die Jugendlichen können mit all ihren Anliegen zu den Mitarbeitern des Kinder- und Jugendzentrums kommen. Gemeinsam wird nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Themen wie Behinderung – sozial, körperlich und auch psychisch –, ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung, sexuelle Orientierung, alleinerziehend mit Kind, ausländische Wurzeln, soziale Armut und weitere „Einschränkungen“ stellen keine Beratungshindernisse dar. Die jeweilige Situation ernst nehmend wird versucht, ein individuelles „Kompetenzhaus“ (siehe 2.1.3.2) aufzubauen, Selbstwirksamkeit zu fördern und dadurch das Selbstwertgefühl zu stärken.
Parallel zum Thema Antidiskriminierung spielt auch das Geschlecht der Heranwachsenden beim Zugang zum Hilfeangebot keine Rolle. Innerhalb der Arbeit im Mehrgenerationenhaus wird auf den Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation und Geschlechterstereotypen geachtet. Pflichten und Rechte werden geschlechtsabhängig verteilt.
Ökologische Nachhaltigkeit entspricht wie auch die oben genannten Punkte den Grundsätzen des Mehrgenerationenhauses, in welchem das Angebot verankert ist. Im Rahmen der Gesamtprojektentwicklung „Mehrgenerationenhaus“ werden regelmäßig ökologische Aspekte hinterfragt. Darüber hinaus werden ortsnahe Haus- und Behördenbesuche nach Möglichkeit per Fahrrad oder zu Fuß absolviert. Damit sind die Mitarbeiter nicht nur in der Stadt präsent, sondern es wird auch ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz geleistet.
Qualitätsstandards im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bilden bindend die Grundlage für die tägliche Arbeit. Neuerungen fließen über regelmäßige Weiterbildungen ein. Fachstandards der Mehrgenerationenhäuser und der Familienbildungsstätten sind zwingend.
Zur Qualitätssicherung werden Handreichungen der Arbeitsabläufe erarbeitet. Diese sind im Qualitätsordner des jeweiligen Schwerpunktes sowohl in Papierform als auch digital nachzulesen. Sie dienen als Arbeitsgrundlage und können im Einzelfall herangezogen werden.
Vierzehntägig findet eine Fallberatung statt. Hier werden die Vorteile des Teams genutzt, um neue Ideen für die Gruppenarbeit und den Einzelfall zu entwickeln und für „Sackgassen“ individuelle Lösungen zu finden.
Der für die Arbeit benötigte Zeitaufwand wird täglich in einem Arbeitszeitkonto dokumentiert. Für die Einzelfallarbeit erfolgt die digitale Erfassung in einem Klassenbuch, welches monatlich ausgewertet wird. Nicht zuletzt dadurch kann verhindert werden, dass kein Jugendlicher „verloren“ geht.
Die Mitarbeiter nehmen an den Dienstberatungen des Mehrgenerationenhauses teil. Somit wird eine zuverlässige hausinterne Kommunikation abgesichert. Viermal im Jahr findet für die Fachkräfte Supervision statt. Außerdem werden verschiedene Weiterbildungsangebote genutzt.
Über diese Internetpräsenz:
Presseveröffentlichungen:
Folder, Flyer, Visitenkarten, Plakate:
Persönliche Ansprache im Netzwerk
Soziale Medien/ Online Medien
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